Jeder WordPress-User macht irgendwann Erfahrungen mit WordPress Problemen, die beängstigend oder frustrierend sein können. Insbesondere für Laien ist eine Lösung des WordPress Problems häufig ein Buch mit 7 Siegeln. Hier ein paar Tipps und Erklärungen.
WordPress nennt sich nicht umsonst die beliebteste Web-Software weltweit. Das Open Source-System hat sich wie kein anderes System erfolgreich entwickelt. Verantwortlich dafür sind mitunter auch hunderttausende von Entwicklern weltweit. Doch so beliebt WordPress dank seiner einfachen Handhabung ist, so viele Probleme bereitet es auch. Alleine das Konzept mit einer vielschichtigen Plugin-Architektur zu arbeiten, schafft von Grund auf das Potential für Konflikte und Störungen. Die Tatsache, dass gefühlt Millionen von Entwicklern Plugins und Themes entwickeln, führt unweigerlich dazu, dass es Konflikte gibt, da keine Absprachen zwischen den Entwicklern getroffen wird. Im Folgenden schildere ich einige bekannte Probleme und wie man damit am besten umgeht.
1. Vorsicht ist besser als Nachsicht
Grundsätzlich tut man sich einen grossen Gefallen, wenn man sich von Anfang an darauf vorbereitet, dass eines Tages unverhofft Probleme auftauchen können.
Installation & Wartung durch WordPress-Profi
Wer unnötigen Ärger vermeiden will, tut gut daran, sich seine WordPress-Website von einem WordPress-Profi installieren zu lassen, der auf Wunsch auch die Wartung der Website übernimmt. Häufig gehen Fehler auf eine mangelhafte Installation zurück, denn nicht jeder “gute Kamerad” und nicht “jeder Experte aus dem Ausland”, der alles viel billiger macht, steht einem zur Seite, wenn es brennt, sondern macht allzu oft gravierende Fehler bei der Installation der Website, von Plugins und erst recht bei der Fehlerbehebung. Kunden, die eine Website von mir haben, haben in der Regel Ruhe und können sich auf Ihr Geschäft konzentrieren. Und ist das nicht das Geld am richtigen Ort gespart. Aus falschem Geiz die WordPress-Website selber zu installieren und zu betreuen oder dies Laien zu überlassen, auch wenn sie sich als Profis ausgeben, kostet einem am Ende viel mehr Geld.
Backup organisieren
Wenn eine Website eine Störung aufweist und nicht mehr richtig funktioniert, dann ist es zwar toll, wenn man weiss, wie man sie repariert, und wenn man die Fehlerquelle findet. Doch wenn man das nicht kann und trotzdem eine schnelle Lösung benötigt, dann ist es das einfachste ein Backup einzuspielen. Dieses Backup kann der Webhoster zur Verfügung stellen. Manche Webhoster muss man über den Support anfragen dies zu tun, andere Webhoster stellen das zum Do-it-Yourself-Service online zur Verfügung. Eine beinahe veraltete methode ist es, selbst ein backend zu erstellen, indem man die Datenbank und die Daten auf den PC runterlädt. Doch das ist aufwendig und wenn man häufig die Daten ändert, weil man konstant die Website weiterentwickelt, ist das auch nur beschränkt nützlich, da man sonst zu häufig die Daten runterladen kann. Zudem gibt es auch hierzu einige Plugins, die man nutzen kann. die Lösung über den Webserver ist meines Erachtens die Beste, benötigt jedoch Erfahrung im Umgang mit dem Webserver.
Software / Firewall installieren
Nichts ist unnötiger, als Opfer eines Hackerangriffs zu werden. weltweit nehmen die Hackerangriffe zu. Davon sind insbesondere Unternehmen betroffen, die von den Hackern gerne erpresst werden. doch auch kleine Websites und Private sind betroffen. Es ist daher unbedingt wichtig, sich ein Plugin mit einer Firewall zu installieren, denn der Webhost schützt “lediglich” seinen Server nicht aber die Websites der Kunden.
Website für Reparatur / Problemfindung klonen
Gerade wer eine Website hat, die von vielen Kunden besucht wird und der im Hintergrund nicht ein grosses Informatiker-Team unterhalten kann, der muss zum einen ein Backup einspielen, damit die Kunden nichts davon mitbekommen und mit der geklonte Website, die ein Problem hatte das Problem suchen und lösen. Hierzu bietet in der Regel der Webhoster Hand, dazu gibt es aber auch Plugins. für mich persönlich ist es jedoch einfacher mit dem Webserver zu arbeiten. Das ist aber reine Geschmacksache.
2. Keine Panik
Es ist absolut menschlich und verständlich, dass man perplex ist, schockiert und in Panik gerät, wenn die Website plötzlich gravierende Fehler aufweist, sie verschwunden ist, ein weisser Bildschirm erscheint oder das Layout völlig zerrüttet, aber die Panik ist eigentlich nicht nötig. Denn die Daten sind in der Regel noch vorhanden und sind kaum verändert mit Ausnahme, wenn ihre Website gehackt wurde. Das Backup ihrer Website ist nun die Versicherung dafür, dass bald wieder alles normal läuft. Am besten man bewahrt ruhe und geht systematisch vor und versucht, das Problem zu lösen. Wenn man das nicht kann, nimmt man Kontakt mit uns auf und das Problem ist alsbald gelöst.
3. Probleme
A. Gebrochenes / Zerstörtes Layout
Ich hoffe, das passiert Ihnen nie, doch sie haben gute Chancen, dass Ihnen genau das einmal mit ihrer Website passiert. Alles läuft super, die Website sieht auch super aus und plötzlich nach einer kleinen Veränderung, vielleicht nach einem Update, sieht die Website völlig verschoben oder zerrissen aus. Viele sprechen auch von einem “gebrochenen” Layout. Das kann verschiedene Ursachen haben.
1. Cache-Plugin
Ein bekannter Übeltäter ist der Einsatz eines oder mehrerer Cache-Plugins. Cache-Plugins sollen dafür sorgen, dass das Gedächtnis Ihrer Website up to date ist und auch immer die neueste Version ihrer Website ausliefern. Darüber hinaus bieten alle eine Komprimierung von Html- CSS- und Javascript-Dateien an. doch diese Komprimierung ist nicht ganz unproblematisch, da dies dazu führen kann, dass der Webbrowser die Website nicht mehr richtig liest. Wenn ein Teil des CSS, das für das Design der Website verantwortlich ist, fehlt, dann kann das den einen oder anderen Browser schon überfordern. so kann die Installation, das Update oder ein Konflikt zwischen zwei Cache-Plugins zu diesem unangenehmen Effekt führen. Dann tut man sich einen grossen Gefallen zum einen das Plugin zu deaktivieren und bei der Betrachtung der Website einen anderen Browser aufzurufen und dort den Browsercache zu löschen, damit man nicht die alte Website mit Fehlern betrachtet. Ist das Problem dann verschwunden, kennt man den Übeltäter.
2. PHP-Version prüfen
In einem Fall kürzlich musste ich zu meinem Erstaunen feststellen, dass die verwendete PHP-Version das installierte Theme derart überforderte, dass es das Layout des Backends und der Frontend zerstörte und das Login massiv erschwerte. Das Theme war aktuell noch nicht in der Lage mit PHP 8.0 oder höher umzugehen und wies massiv Probleme auf. Über den Server kann man die PHP-Version einstellen. wer sich da nicht auskennt, fragt seinen Webhost.
3. “Deprecated” – veraltete Plugins und Themes
Dass veraltete Plugins oder Themes zu Fehlern führen, ist sicherlich nichts Neues, aber man darf diese nicht ausser Acht lassen. Es gibt immer wieder verständliche Gründe, dass User Plugins nicht updaten oder ein neues Update nicht kaufen möchten und das alte weiternutzen. Aber man muss an die Gefahr denken, wenn man sich in einer Situation befindet, in der das Layout der Website gebrochen ist. Das einfachste für geübte User und Profis ist es, den Debug-Modus in der Konfigurationsdaten (wp config) zu aktivieren. Dann sollten sich sehr schnell Fehlerzeilen im Frontend zeigen. Wenn diese mit dem Begriff “deprecated” = “veraltet” versehen sind, dann weisen sie auch auf das Plugin oder Template hin, das gemeint ist. Dann kann das Update oder eine Neuinstallation helfen, das Problem aus der Welt zu schaffen.
B. White Screen / Weisser Bildschirm
Ich habe es selbst nie erlebt, aber es gehört zu den verbreiteten Problemen von WordPress. Besitzern von Websites kann es passieren, dass Ihre Website plötzlich nicht mehr ersichtlich ist, sie ist regelrecht verschwunden. Alles, was noch übrig ist, ist ein weisser Bildschirm.
1. Plugin-/Theme-Konflikt
Häufig genug geht dieses Problem zurück auf einen Konflikt zwischen Plugins oder Templates. Solange das Backend funktioniert, kann man ein Plugin nach dem anderen deaktivieren, um “den Schuldigen” ausfindig zu machen. Selbiges gilt für Templates. Sollte das Backend nicht mehr funktionieren, kann man über den Webserver auf die Daten zugreifen und im Ordner WP Content die Plugins eins um andere umbenennen. Das führt dazu, dass die Plugins deaktiviert werden und ihre Wirkung verschwindet. Falls man das Richtige deaktiviert hat, löst sich der weisse Bildschirm wieder in Rauch auf. Die Thematik “Website klonen” und “Backup einspielen”, haben wir im ersten Punkt behandelt und gehört natürlich auch hierher.
2. WP Speicher
Es kann aber auch sein, dass dem System zu wenig Speicherplatz zugewiesen wurde. Eine WordPress-Website benötigt genügend Speicher, will man nicht Gefahr laufen, dass sie zusammenbricht. Sollte ein zu geringer Website-Speicher eingestellt sein, kann sich diese Überlastung durch unendliches Laden der Seite oder durch einen “White Screen” bemerkbar machen.
Um dieses Problem zu lösen, schaut man auf dem Webserver nach, wie viel Speicherplatz vorhanden ist und wie viel Arbeitsspeicher zugewiesen wird. Zudem sollte man in der Konfigurationsdatei “wp-config” die Speichergrösse definieren und zwar mit folgendem Befehl:
define( ‘WP_MEMORY_LIMIT’, ‘256M’ );
Dabei kann man die Grösse des Speichers individuell einstellen, je nachdem wie gross der Speicherplatz der Website ist. statt der 256 Megabyte kann man also auch 512, 1024 oder 2048 MB verwenden.
C. Kritischer Fehler auf Deiner Website
Dieses Tool von WordPress ist relativ jung und wurde von WordPress entwickelt, um auch unerfahrene User schnell zu warnen und dabei zu unterstützen, schnell eine Lösung zu finden. Häufig verweisen die Informationen dazu auf die Fehlerquelle. Ich persönlich hatte noch nie Probleme damit, wenn ein solcher Fehler aufgetreten ist, den Fehler schnell zu eruieren und das Problem rasch zu lösen.
Hier kann man oft genug ruhig bleiben, denn die Website läuft noch, doch irgendwo hat sich ein unangenehmes Problem eingeschlichen, das sich in vielen Fällen von alleine wieder erledigt.
1. Lösungsschritte
Wie auch bei anderen Problemen bieten sich die folgenden üblichen Schritte ergänzend oder als Alternativen an:
- Backup einspielen
- Website klonen, am Klon arbeiten
- Standard-Theme aktivieren, aktuelles Theme deaktivieren
- Plugins deaktivieren, einzeln nacheinander aktivieren
- WP Debug Modus einsetzen, Fehlerzeichen analysieren
- WP-Memory erhöhen
- PHP-Version checken, Hosting-Einstellungen prüfen
- Malware-Scan durchführen
- Cache löschen
D. Login funktioniert nicht mehr
Etwas vom Erschreckendsten ist es, wenn man sich wie gewohnt ins Backend der WordPress-Site einloggen will, doch das Login klappt nicht. Alles was man erhält, ist eine Fehlermeldung, dass das Login nicht klappt. In so einem Moment versteht man die Welt nicht mehr. Weshalb klappt das nicht mehr, was so lange gut ging und was kann man tun?
1. Deaktivierung von Sicherheitsplugins mit Zugangsbeschränkung
Ob man es glaubt oder nicht, diverse Sicherheitsplugins bieten an, das Login von wp-admin an eine andere Stelle der Website zu verschieben. Sollte dann mit dem Plugin ein Problem haben, kommt man nicht mehr ins Backend. In diesem Falle muss man sich in den Webserver einloggen und durch Umbenennen des Plugins das Plugin deaktivieren, womit die Sperre aufgehoben wird.
2. Neues Passwort im Server setzen
Wenn es keinen anderen Weg mehr gibt, muss man sich in den Webserver einloggen. Dort geht es über phpMyAdmin in die Bearbeitung der Datenbank. In der Datenbank sucht man nach den User-Dateien (z.B. wp-user). Hier werden sämtliche User der Website aufgeführt wird. Klickt man den gewünschten User an, kann man dort auch ein neues Passwort einsetzen. Man kann ein Passwort seiner Wahl bestimmen, WordPress verschlüsselt es dann von selbst. Nachdem man das Passwort neu gesetzt hat, kann man sich mit dem neuen Passwort einloggen. je nach Webserver kann es sein, dass man bis zu 15 Minuten warten muss, bis der Webserver diese neuerung akzeptiert hat.
E. Gehackte WordPress-Site wiederherstellen
Nachdem ich schon vor Jahren einen grossen Artikel dazu verfasst habe, werde ich dieses Thema an dieser Stell nicht ausführlich behandeln. Es ist im Übrigen eine Tatsache, dass die Sicherheit von WordPress-Websites heute sehr hoch ist ganz im Unterschied zu vor 10 Jahren. In all den Jahren hat WordPress seine Schwachstellen ausgemerzt und diverse Sicherheits- und Firewall-Plugins haben heute absolutes Profi-Niveau.
Wenn es dennoch interessiert, wie man sich dagegen schützen kann bzw. wie man so eine Homepage wiederherstellen kann, sei auf den Artikel “Die Rettung einer gehackten WordPress-Website” verwiesen.
Fehlerbehebung: Sache für den erfahrenen WordPress-Experten
Es gibt noch viel mehr Probleme, über die sich schreiben liesse und das werde ich vielleicht an anderer Stelle tun, doch damit soll dieser Artikel schliessen. Viele Kundinnen und Kunden haben keine Lust auf Probleme und sind bei der Behebung von Problemen richtig überfordert. Schliesslich ist dies eine Sache eines erfahrenen WordPress-Experten. Ein 0815-Informatiker ist hier ebenfalls falsch, wenn er sich nicht spezifisch mit WordPress auskennt. Wenn sie niemanden kennen oder finden, der Ihnen bei Ihrem WordPress weiterhelfen kann oder will, dann kontaktieren Sie Webklar Webdesign. Wir lösen Ihr Problem rasch und unkompliziert und achten darauf, dass sie inskünftig Ruhe vor weiteren Problemen haben.