Vorsicht beim Neuronto-Plugin

Vorsicht beim Neuronto-Plugin

Liebe WordPress-User, -Anwender- und -Entwickler. Es geht mir in diesem Beitrag nicht darum Stimmung zu machen, sondern darum, meine schlechte Erfahrung mit Euch zu teilen. Welche Schlussfolgerungen Ihr dann daraus zieht, ist Eure Sache.

Suche nach einem geeigneten Übersetzungs-Plugin
Schon eine ganze Weile war es mein Wunsch, meine diversen Websites mehrsprachig zu gestalten, doch der Mangel an Kenntnis der Plugins und die eh schon knappe zeit hielten mich immer davon ab. Doch immer wieder setzte ich mich hin und suchte im Internet, ob es etwas Neues gibt. Vor allem wollte ich nicht alteingesessene Plugins wie das WPML, das im Übrigen hervorragend ist, nicht verwenden. Der Vorteil beim WPML ist, dass man volle Kontrolle über die Sprachen im Admin-bereich hat und vor hier aus alles verwaltet, doch manchmal wirkt es halt doch umständlich und was, wenn man 20 Sprachen anbieten will? Zu aufwendig. Ich wollte etwas, wo man auf den Knopf drücken kann und es geht von alleine.

Dabei hatte ich auch schon Übersetzungs-Plugins getestet wie z.B. Weglot oder GTranslate, aber konnte mich am Ende doch nicht dafür entscheiden. Doch dann lief mir beim Recherchieren “Neuronto” über den Weg und es schien kinderleicht, so wie ich es mir gewünscht hatte, ein Knopfdruck und es läuft. Letztes Jahr hatte ich übrigens auch “Linguise” ausprobiert, auch super einfach so schien es, doch das Plugin stand noch in den Kinderschuhen und wies Entwicklungsfehler auf, was dazu führte, dass es das CSS der Website Angriff und das Layout zerstörte. Dann wagte ich es, die Videos hatten mich überzeugt. Ich kaufte Neuronto direkt von deren Homepage für $ 49.00. Das Rückzahlungsversprechen schien ein Risiko auszuschliessen.

Der Ärger
Kaum war der Kauf getätigt und das Plugin heruntergeladen, installierte ich Neuronto auf meiner Website. Doch oh Schock, nichts passierte, gar nichts! Wie ich es auch drehte, von einer Übersetzung war weit und breit nichts zu sehen. Die Präsentations-Videos waren schön und die Referenzen gut, doch auf meiner Website rührte sich gar nichts. Und wohlgemerkt, ich bin ein erfahrener WordPress-Profi und habe auf dem Server die Dateien und die Datenbank untersucht und versucht, den Fehler dort zu finden, doch es war nichts zu machen. Nichts ging. Ein störischer Esel ist nichts dagegen. Nein, diese Maschine war komplett kaputt, komplett tot! Man hatte mich völlig verarscht, so war zumindest mein Eindruck.

Ich hatte nichts zu verlieren und nahm umgehend Kontakt mit Neuronto auf und teilte Ihnen mit, dass ihre Software überhaupt nicht funktionierte und ich umgehend mein Geld wieder haben wolle. Und tatsächlich antwortete mir Neuronto, die soweit ich noch weiss in Hong Kong zu Hause sind, nach einem Tag knapp mit der Mitteilung, dass mir der Betrag nach 30 Tagen wieder gut geschrieben werde. Von Entschuldigung für den Fehler keine Silbe, wozu auch. Doch Sie ahnen es schon, gell, nichts da nach 30 Tagen. Kein Geld, keine Mitteilung. Wieder musste ich mit Neuronto Kontakt aufnehmen und diesmal keine Antwort. Und nun musste ich den Kreditkarten-Herausgeber angehen, ihn mit Formularen und Beweisstücken umständlich und aufwendig informieren und die Rückbuchung beantragen und alleine die Behandlung dessen dauerte einmal 3 Monate. Doch nach 3 Monaten kam die Mitteilung, dass sie den Fall einfach erledigen werden. wie jetzt? Und wieder musste ich den Fall erneut aufrollen und Druck machen und nach etwa 7 Monaten kam die erlösende Antwort, dass ich das Geld in den nächsten Wochen gut geschrieben bekäme.

Fazit: Für 49 $ nichts als Ärger und unverhältnismässig viel Arbeit für die Rückerstattung. Das Unternehmen kann man angesichts dieser Erfahrung sicherlich nicht als seriös beurteilen. Dabei ist es kein Trost, dass es immer wieder solche faulen Eier gibt, die irgendwo in der Welt ein Plugin oder Theme basteln, das vielleicht 1 Woche funktioniert aber dann nicht mehr. Und wenn der Umsatz eines Plugins nicht schnell merklich steigt, geben es viele Entwickler bald wieder auf und investieren keine Zeit mehr, um mit der WordPress-Welt mitzuhalten. Und zurück bleibt ein faules Ei. Ich habe nochmal Glück gehabt.

Sollte jemand unter Euch ein Plugin für die Übersetzung Eurer Website suchen und dabei auf “Neuronto” stossen, wäre ich vorsichtig. Ich meinerseits werde für immer die Finger davon lassen. Ich habe mittlerweile eine Super-Plugin für die Übersetzung meiner Websites gefunden mit einem starken Support und bin damit glücklich.